Osterbrauch

In unserer Familie ist es seit jeher Tradition, Eier für das Fest zu färben. Wir folgen hier einer uralten Tradition, denn bereits im Mittelalter wurden Eier gefärbt. Damals verwendete man jedoch ausschließlich die Farbe Rot, die das Blut Jesu darstellen sollte. Das Ei an sich steht schon immer für Fruchtbarkeit und die Entstehung neuen Lebens und wurde bereits im alten Ägypten verehrt.

Als meine Kinder noch klein waren, konnten sie gar nicht genug vom Färben bekommen. Die Küche musste danach jedes Mal von Grund auf gereinigt werden, doch das war es mir wert.

Heute sind meine Söhne erwachsen, doch wir färben noch immer gerne gemeinsam die Eier für unseren Ostertisch. Es ist eine schöne Familienaktivität, die beinahe etwas Spirituelles hat und uns auf alle Fälle mit der Natur verbindet.

Genau der Gedanke an die Natur und auch mein Anspruch, Nachhaltigkeit zu leben, haben mich heuer dazu veranlasst, die Eier einmal mit Naturmaterialien zu färben. Wir wählten Rotkohl sowie rote Zwiebeln für ein lebhaftes Rot, Kamillenblüten sowie Kurkuma ergeben ein strahlendes Gelb und mit Spinat kann man die Eier Grün färben. Diese natürlichen Farbstoffe verleihen den Eiern nicht nur eine besondere Färbung, sondern sind auch umweltfreundlich und gesund.

Während wir die Eier in den Topf mit den natürlichen Farbstoffen legen und uns darüber freuen, wie sie langsam ihre Farbe annehmen, erinnere ich mich an die Bedeutung von Ostern in der christlichen Tradition. Es ist die Zeit der Auferstehung, ein Symbol für neues Leben, Hoffnung und Vergebung. Meine Familie und ich sprechen über die Bedeutung dieser Worte und wir sind dankbar für alles was wir haben. Wir machen uns einmal mehr Gedanken über die Natur und wie wichtig es ist, diese wertzuschätzen.

Als unsere Eier fertig gefärbt sind und der Ostertisch arrangiert ist, spürte ich eine tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit bei uns allen. Wir hatten nicht nur schöne Ostereier geschaffen, sondern auch wertvolle Zeit miteinander verbracht.

In diesem Sinne - Frohe Ostern!

Petra Riess