Fastenzeit - 40 Tage Verzicht?

Mit dem Aschermittwoch beginnt im Christentum die vierzigtägige Fastenzeit, die mit dem Gründonnerstag endet. Diese 40 Tage vorösterliche Bußzeit werden als Vorbereitung auf das wichtigste Fest der Christen gesehen. Eigentlich sind es 46 Tage, aber die Sonntage zählen nicht dazu, da der Sonntag als Erinnerung an die Auferstehung Jesu ein Tag der Freude sein soll.
Meine Großeltern und Eltern haben die Fastenzeit sehr streng gehalten und traditionell auf Essen, insbesondere Fleisch und Alkohol verzichtet. Heutzutage könnte auch über Dinge wie den Verzicht auf Soziale Medien, das Rauchen oder sonstige Laster wie z.B. Süßigkeiten nachgedacht werden.

Ich persönlich faste in dieser Zeit auch gerne und stecke mir jedes Jahr ein passendes Ziel. In unserer heutigen Gesellschaft, so denke ich, ist Fasten jedoch kein großes Thema mehr. Was hat es mit dem Verzicht auf sich? Warum soll ich Fasten? Was bringt es mir persönlich? Ist Fasten nur etwas für Gläubige?

All diese Fragen muss natürlich jeder für sich selbst beantworten.

Meiner Meinung nach hat der zeitgebundene Verzicht etwas sehr Reinigendes. Denn alter Muster aufzubrechen, Zwänge, die das Leben beeinträchtigen, zu kontrollieren ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit wieder einmal hinzusehen. Hinzusehen wo man steht, was wichtig ist und wo vielleicht etwas zum Vorteil verändert werden kann.

Dr. Otto Buchinger hat hierzu einen schönen Satz formuliert: „Ein Mensch der fastet und in dieser Zeit der höchsten Ansprechbarkeit auf Feinreize sich die Möglichkeit der heilenden inneren Wendung entgehen lässt, beraubt sich unter Umständen der größten Chance seines Lebens”

Wie auch immer ihr es haltet, ich wünsche eine schöne Zeit und hoffe, falls gefastet wird, dass alle Ziele erreicht werden und viel Durchhaltevermögen.

Petra Riess