Das kleinste Haus von Wien

Heute möchte ich gerne eine der vielen schönen Geschichten mit euch teilen, von denen es in unserem einzigartigen Wien so viele gibt. Ich bin stolz darauf, dass es in der heutigen Geschichte um ein besonderes Bauwerk bei uns am Neubau geht, und zwar um das ‚Kleinste Haus Wiens‘. Bin gespannt wie viele von euch es kennen. Ich kenne es bereits seit meiner Kindheit und immer wenn ich mit der Buslinie 48A oder mit der Straßenbahnlinie 49 an der Burggasse vorbeifahre, erinnere ich mich an  die Worte meiner Oma:  “Schau Christina, dieses grüne schmale Haus ist das  kleinste Haus Wiens“. Das Haus hat gerade mal 14 Quadratmeter Grundfläche, welches dem Charme des Gebäudes aber nur zugutekommt. Viele von euch sind bestimmt schon des Öfteren daran vorbeigekommen, für alle die es gerne mal anschauen wollen, es liegt hinter dem Museums Quartier an der Ecke Burggasse/Breite Gasse.

Erbaut wurde es 1872 vom Architekten Josef Durst. Die grüne Fassade wird von einer überdimensionalen Taschenuhr geziert da dieses Haus eine lange Geschichte an Uhrmachern beherbergte. Genau 100 Jahre nach Erbauung übernahm Friedrich Schmollgruber 1972, selbst Uhrmacher und Juwelier, das Geschäft. Friedrich Schmollgruber verstarb 2022 und heute führen drei seiner Kinder in zweiter Generation das Unternehmen. Heute kann man in dem Haus im Erdgeschoss Uhren kaufen und reparieren lassen.

Unter Wienkennern, die ihre Streifzüge durch das alte Wien lieben, gilt dieses Haus als besonderes Kleinod. Auch Touristen kommen gerne vorbei, da auf das Haus in vielen Kulturführern aufmerksam gemacht wird.

Bleibt doch einfach das nächste Mal kurz vor dem Haus stehen, schaut es euch in Ruhe an, und lasst die Geschichte dahinter wirken.

Petra Riess