Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Es war eine stille Nacht, als eine ältere Dame durch die verschneiten Straßen von Wien schlenderte. Die Lichter der Weihnachtsdekorationen glitzerten sanft im Schein des Mondes. Die Straßen waren mit festlich geschmückten Bäumen gesäumt, die Auslagen der Geschäfte waren liebevoll dekoriert.

Die Dame hatte vieles in ihrem Leben durchgemacht wodurch sie hart geworden war. Weihnachten war für sie ein Tag wie jeder andere, denn sie war alleine. Als sie bei ihrem Spaziergang an einer kleinen Kirche vorbeikam, wurde sie plötzlich von einer besonderen Atmosphäre angezogen. Der Haupteingang der Kirche war mit Tannenzweigen geschmückt und mit roten Bändern verziert. Neugierig betrat sie die Kirche und fand vor dem Altar eine zauberhafte Weihnachtskrippe. Die Szene schien lebendig und faszinierte die Dame augenblicklich. Maria kniet neben der Krippe mit dem Jesuskind und Josef steht mit seiner Hand am Herzen daneben. Umringt werden die drei von Hirten mit ihren Schafen und hinten wachen eine Kuh und ein Esel über die, in goldenes Licht getauchte, Szenerie. Zwei Engel verkünden die frohe Botschaft und die heiligen drei Könige bringen ihre Gaben.

Die einzelnen Figuren waren so liebevoll und detailiert gestaltet, sodass eine eigene, kleine Welt entstand, in der die Weihnachtsgeschichte zum Leben erweckt wurde.

Die finstere Mine der alten Dame vorzog sich und seit langer Zeit lächelte sie wieder. Plötzlich konnte sie wieder Freude und Hoffnung spüren. Sie verweilte noch einige Zeit, um auch wirklich jedes Details zu entdecken. Die Welt draußen schien für einen Moment still zu stehen.

Als sie die Kirche verließ, hatte sich etwas verändert. Der Schnee schien leuchtender und die Lichter strahlten heller. Die Weihnachtskrippe hatte nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern auch den Zauber von Liebe, Frieden und Hoffnung gebracht, der die wahre Bedeutung von Weihnachten verkörpert.

Ich wünsche euch alle eine gesegnete Weihnacht!

Petra Riess