Im Oktober entscheiden die Wienerinnen und Wiener, wie es in ihrer Stadt und in ihrem Bezirk weiter gehen soll, welche Richtung im Rathaus und in der Bezirksvorstehung eingeschlagen werden soll. Als Spitzenkandidatin für die Volkspartei in meinem Siebten, will ich vor allem für eines kämpfen: für einen lebenswerten Bezirk. Neubau ist zum Ort für Prestigeprojekte geworden: Ubahn-Bau, die Verbannung von Auto, einzelne Begegnungs- und Fußgängerzonen. Für einige wenige Projekte wird das Wohlfühlen, das Leben in unserem Bezirk gerade sehr eingeschränkt. Neubau muss, vom Muqua bis zum Gürtel „lebenswert“ sein. Die Bewohner müssen sich wohlfühlen, leben können. Neubau soll und muss ein lebendiger, urbaner Bezirk mit hoher Lebensqualität sein – für alle Bewohner, Gäste und Menschen, die hier arbeiten und keine Baustelle der Prestigeprojekte, denen genau dieses Wohlfühlen derzeit vollkommen untergeordnet wird.
Es waren ohne Frage strenge Regeln und harte Vorgaben nach denen wir die letzten Monate gelebt haben. Die Bundesregierung hat uns klare Richtlinien vorgegeben, damit wir die Verbreitung des Virus stoppen, gefährdete Menschen besonders schützen können und gleichzeitig unser Gesundheitssystem nicht überlasten. Es war klar, was erlaubt ist und was nicht. Jetzt ist die Zeit der sogenannten „neuen Normalität“ – und die Herausforderungen ändern sich in dieser Phase. Denn die Regeln wurden gelockert, aber das bedeutet wiederum mehr Eigenverantwortung. Es liegt an uns selbst, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir haben dabei – gerade im Leben im Bezirk, in unserem direkten Umfeld viel Verantwortung. Dessen müssen wir uns bewusst sein – dann können wir auch die wiedergewonnene Freiheit bewusst genießen und dennoch nicht darauf vergessen, dass das Virus noch da ist und uns wie unsere Umgebung weiter schützen müssen.
Wir alle – jung, alt, Kinder, Jugendliche, Eltern, Arbeitnehmer, Unternehmer, Großeltern, Pensionisten – waren und sind unendlich gefordert in der neuen Zeit. Wir müssen mit einer Situation zurechtkommen auf die wir nicht eingestellt sind, für die es kein Lehrbuch gibt und die uns ganz plötzlich erwischt hat. Improvisieren war und ist angesagt. Zu den üblichen Aufgaben kommen noch neue dazu – das galt ganz besonders für alle Mütter. Denn die Kinder waren zu Hause, mussten beaufsichtigt, aber auch unterrichtet und beschäftigt werden. Da war das Multitalent Mutter wiedermal gefragt. Die Umstellung in der eigenen Arbeit – wie zB die Einrichtung eines Homeoffice war notwendig und zudem musste der Alltag neu gestaltet werden. Mit Plan, Struktur und Richtlinien. Ich hab mit vielen Mamas gesprochen und ich bin schon wiedermal von der Frauenpower beeindruckt, wie souverän die Mütter diese Ausnahmesituation meistern. Respekt & Hochachtung.
Alles dreht sich um die Neubaugasse. Die Umgestaltung ist das neue Prestige-Projekt des Bezirkvorstehers. Das ist auch bis zu einem gewissen Grad legitim, denn es ist ein großes Projekt, das vielleicht Vorbild-Charakter haben soll. Aber nicht legitim ist, dass alles Augenmerk auf ein Prestige-Projekt gelegt wird und dabei der Rest scheinbar in Vergessenheit gerät. Was ist zum Beispiel mit der Kaiserstraße und den vielen anderen Grätzeln, die nicht am Muqua, beim Siebensternplatz oder eben jetzt in der Neubaugasse liegen? Ein Bezirk ist mehr: jede Gasse, jedes Grätzel, jedes Haus. Ich sehe es als unsere Verantwortung und Pflicht als Bezirkspolitiker den ganzen Bezirk und all seine Menschen, die hier leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen, zu berücksichtigen. Und darauf will ich heute aufmerksam machen und fragen: Was ist mit der Kaiserstraße, Herr Bezirksvorsteher?
Unser Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigt es uns gerade vor: Er hat bei der Regierungsbildung die ausgetretenen Pfade verlassen und hat mutig einen neuen Weg eingeschlagen. Mich haben seine Vorgehensweise, sein Mut und seine Besonnenheit sehr inspiriert, denn ich denke, es war und ist für keinen der Beteiligten wirklich leicht. Er hat uns damit eindrucksvoll vorgezeigt, dass es immer Optionen und Möglichkeiten gibt, die vielleicht auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind. Und ich wünsche mir das nicht nur für den Bund, für Österreich, sondern auch für Wien und den Bezirk, dass wir nicht immer in den selben Kastlen denken, eine Situation oder Konstellation als gegeben hinnehmen. Wir haben alle – seien es die Wählerinnen und Wähler oder die Politikerinnen und Politiker – immer die Chance der Veränderung, anders zu denken, etwas anders zu machen. Das ist mein Wunsch, mit dem ich ins Jahr der Wiener Gemeinderatswahl 2020 gehe. Machen wir die Augen auf und sind wir mutig. Davon kann Wien und Neubau nur profitieren!
„Augen auf & mutig sein!“
Wohlfühlen, sich zu Hause fühlen, sicher fühlen – das sind die Bedürfnisse von uns allen. Es war und ist einer meiner Hauptbeweggründe, in die Bezirkspolitik zu gehen, um genau diesem Wunsch der Bevölkerung nachzukommen. Ich habe in den letzten Wochen aber ganz andere Geschichten über meinen Bezirk gelesen. Dinge, die mich traurig stimmen, weil sie mir zeigen, dass offensichtlich nicht der Bewohner im Mittelpunkt der Interessen der Politiker steht, sondern manchmal Eigeninteressen – oder ist es schlicht Ignoranz? So werden etwa mutwillig hunderte Parkplätze zerstört. Es scheint niemand zu interessieren, ob die Menschen in Neubau ein Auto haben müssen oder möchten. Noch schlimmer ist die zunehmende Gewalt. Die jüngsten Meldungen haben mir sehr zu denken gegeben und ich hoffe, sie geben auch jenen zu denken, die für die Sicherheit in unserem Bezirk verantwortlich sind, denn es ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht, dass sich die Bewohner wohl und sicher fühlen.
„Es ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht.“
Ich hab jetzt schon einige Wahlkämpfe erlebt, mitgekämpf, mein Herzblut reingesteckt und vor allem auf der Straße direkt bei den Wienerinnen und Wienern die Stimmung eingefangen und sie versucht zu überzeugen, ÖVP zu wählen. Natürlich ist dieser Wahlkampf schon etwas Routine, aber es fühlt sich dennoch wie mein erster Wahlkampf an, denn so wichtig war es noch nie. Unser Bundeskanzler Sebastian Kurz hat 2017 mutig einen neuen Weg für Österreich eingeschlagen: mit einem klaren Kurs und Antworten für die großen Zukunftsfragen. Wir alle kennen die Geschichte, das Ibiza-Video und das aprubte Ende dieser erfolgreichen Regierung. Österreich hat mit Sebastian Kurz eine unglaubliche Chance. Die Chance, ganz vorn dabei zu sein, die Chance für unsere Kinder und Enkelkinder ein wunderbares und erfolgreiches Österreich zu gestalten. Ich bin stolz und glücklich im Team von Sebastian Kurz mit dabei zu sein, mitzukämpfen und mein Bestes für Österreich, Wien und Neubau zu geben.
Zitat: Mit Antworten auf die großen Zukunftsfragen
Die letzten Wochen waren turbulent. Zwischen Ibiza-Video, Misstrauensantrag, einem fulminanten Europa-Wahlsieg und einer neuen Übergangsregierung, ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Politik wurde zu dem bestimmenden Thema in unserem Land, in unserer Stadt, im Bezirk. Ich habe in den letzten Jahren insgesamt nicht so viel über Politik diskutiert wie in den letzten Wochen. Die Ibiza-Affäre und das, was sie ausgelöst hat, hat auch mich wieder zum Nachdenken und zum Hinterfragen gebracht, warum ich Politikerin geworden bin und was dies bedeutet? Sobald man ein Mandat annimmt, trägt man Verantwortung. Es ist sicherlich eine Ehre, weil man aktiv gestalten kann, Ideen einbringen kann, direkt mitbestimmen kann. Gleichzeitig bekommt man das Vertrauen der Wähler. Wir sind damit die Volksvertreter im jeweiligen Gremium – im Nationalrat, im Gemeinderat, im Europaparlament und im Bezirk. Man ist immer Politiker/in. Dessen muss man sich stets bewusst sein. Denn wir sind unseren Wähler gegenüber verpflichtet.
Zitat: Unseren Wählern verpflichtet.
Die Wertediskussion wird zumeist immer sehr kontroversiell geführt. Man kann dies selten sachlich, unemotional und respektvoll diskutieren – was ich grundsätzlich sehr schade finde. Denn Werte haben einen hohen Wert für die Gesellschaft. Eine gemeinsame Wertebasis ist – und davon bin ich überzeugt – das Fundament unseres Zusammenlebens. Unsere Werte haben viele ganz unterschiedliche Ursprünge. Und ich schreibe jetzt nicht zufällig zu Ostern darüber, denn die christlichen Werte prägen mein Leben seit meiner Kindheit und dazu möchte ich auch stehen. Werte wandeln sich, passen sich an, verändern sich. Aber die Grundgedanken bleiben bestehen. Ostern ist ein guter Zeitpunkt, um die Werte wieder zu reflektieren, sich darauf zu besinnen, sie zu leben. Für mich heißt das ebenso mit Überzeugung mit meinen Freunden und meiner ganzen Familie das Osterfest zu feiern. Es ist Teil unserer Kultur. Ein schönes Fest, viele wundervolle Bräuche und einfach Tradition. Das ist gut so.
Zitat: Werte sind das Fundament unseres Zusammenlebens
Ich bin vermutlich keine Emanze und keine Feministin, aber ich bin in der ersten Reihe, wenn es um Frauenrechte und Gleichberechtigung geht. Ich bin dankbar, was die Generationen vor uns bereits hart erkämpft haben. Im Februar haben wir ein Jahrhundert Frauenwahlrecht gefeiert. Heute eine Selbstverständlichkeit, damals eine unglaubliche Errungenschaft. Für mich ist das ein Auftrag: Wir müssen das Erkämpfte auf allen Ebenen verteidigen und die nächsten Schritte setzen. Auch wenn wir rechtlich gleichgestellt sind, schaut das „gelebt“ manchmal ganz anders aus. Warum verdienen Frauen so oft weniger als Männer – im „gleichen“ Job? Warum gibt es noch so wenige Frauen in Führungsetagen? Ich denke, wir Frauen, und da nehme ich mich davon nicht aus, sind vielfach zu leise. Ich bin froh, dass es einen Weltfrauentag gibt, denn die mediale Aufmerksamkeit zu diesem Thema rüttelt uns wach, lässt uns nachdenken und hoffentlich handeln und lauter werden – und zwar nicht nur an einem Tag im Jahr, sondern an allen anderen 364 Tagen ebenso.
Zitat: „Warum verdienen Frauen weniger als ihre männlichen Kollegen?“